概要 |
„Owarishi Michi no Shirube ni" ist das erste Werk von ABE Kobo. Die Erzählung, die kurze Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg (1947) niedergeschrieben wurde, behandelt das schwere Schicksal eines jungen Ma...nnes, der am Ende des Kriegs im Nordosten Chinas in Gefangschaft von chinesischen Guerilla-Kämpfern geriet. Der Ich-Erzähler verlor damals alles; seine Heimat, sein Vaterland, seine Familie und seine Geliebte. Außerdem war er an Tuberkulose schwer erkrankt. Der Ich-Erzähler behauptete immer, er wäre stets unterwegs, um von seiner alten Heimat zu fliehen. Zugleich war er auf der Suche nach einer neuen Heimat. Dadurch erhoffte er sich, sich mit der zukünftigen Gesellschaft identifizieren zu können. Seine Wünsche und seine Hoffnungen erfüllten sich jedoch nicht, und er geriet schließlich in eine schwere Krise, die dazu führte, daß er sich in einer öden und kalten Gegend Chinas das Leben nehmen wollte. In dieser Erzählung von ABE werden tiefe Einflüsse deutscher Dichter und Denker -- wie Heidegger, Nietzsche und Rilke - deutlich. 1 ) Der Einfluß Heideggers Der Ich-Erzähler verlor seine Heimat und zugleich seine Lebensgrundlage. Er begann sich zu fragen, wan das Leben bedeute, woraus die Existenz bestehe und wie der Mensch leben solle. Diese Fragen trieben ihn schließlich zur Verzweiflung. Der Ich-Erzähler teilt sein Leben in zwei Abschnitte: sein Leben in der Heimat und sein Leben, das versuchte, diese Heimat zu verleugnen. Das erstere Leben, das Leben in der Heimat, identifizierte er mit der ,,Zuhandenheit", die enge Beziehungen zur wirklichen Welt hat. Den Begriff, ,,die Zuhandenheit" übernahm er, nachdem er das Werk „Sein und Zeit" von Heidegger eingehend studiert hatte. 2 ) Der Einfluß Nietzsches Nachdem der Ich-Erzähler von der Niederlage Japans im Zweiten Weltkrieg erfährt, verliert er seinen Glauben an Gott. Er erkennt schließlich, daß er sich von seiner Heimat und zugleich von Gott distanziert hat. Seiner Ansicht nach bedeutet der Glaube an Gott, das Sich Selbst zu verneinen und ist damit ein feindlicher Angriff auf die menschliche Freiheit. Diese Denkweise der Hauptfigur läßt sich mit dem Gedanken von Nietzsche über den Tod Gottes gleichsetzen. In einem seiner letzten Gedichte gesteht Nietzsche traurig, daß der Mensch, der an keinen Gott mehr glauben kann, dazu verdammt ist, ein einsames und verzweifeltes Leben zu führen. Der Schluß des Romans von ABI2 bezieht sich wahrscheinlich auf diese Stelle bei Nietzsche. 3 ) Der Einfluß Rilkes Die Handlung der Erzählung entwickelt sich weiter, indem der Ich-Erzähler alles beschreibt, was er im Grenzgebiet Chinas erfahren hat. Auf der Suche nach einem neuen Leben versucht er, seine alte Heimat für immer zu verleugnen. Um sein Ziel zu verwirklichen, muß er sein ganzes Leben niederschreiben. Während des Zweiten Weltkriegs beschäftigte sich der Dichter ABE intensiv mit Rilke. Er hatte besonders großes Interesse an dem Roman, ,,Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge", dessen Thema die Frage nach der Verwirklichung der Existenz in der Einsamkeit ist. Um sein Ziel zu erreichen, hatte Rilke eifrig versucht, den Sinn des Schreibens zu ergründen. Bei dem jungen ABE war der Fall gleich, und ABE erkannte in Rilkes Denkweise Gemeinsamkeiten mit seiner eigenen. Die Erzählung „Owarishi Michi no Shirube ni" ist zwar das erste Werk ABEs und wirkt deshalb in literarischer Hinsicht noch unreif, aber die Erzählung dient als wichtige Quelle für seine späteren Werke. ABE ging zum Beispiel in seinem nächsten Werk ,,Namonaki Yoru no tameni" noch näher auf den Sinn des Schreibens ein. In einem anderen Werk „Itansha no Kokuhaku" schrieb er wieder über den Tod Gottes.続きを見る
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