<紀要論文>
「献辞」における「曇ったまなざし」 : 『色彩論』から見た『ファウスト』における「曇り」の構造原理の一考察

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概要 Das Ziel dieser Arbeit ist die Anakyse der Komposition von Goethes Faust ausgehend von der Einganszene „Zueignung", die als ästhetischer Prolog vom ganzen Text angesehen wird, und unter Berücksichtigu...ng von Goethes „Idee , die dem Ganzen und jeder einzelnen Szene im Besondern zu Grunde liege" (FA39, 615). Goethe wollte seine Idee vom Zusammenhang des allgemeinen Ganzen und Besonderen vor allem „in kieinen Gedichten" angewendet wissen, „wo eine entschiedene Einheit hersschen konnte und welches zu übersehen war" (FA39, 616). Am 22. Juni 1797 Schrieb Goethe an Schiller, er habe „eben diese Idee und Darstellung wieder vorgenommen." (SGB,404) Am 23. Juni fertigte er ein „Ausführlicheres Schema zum Faust" (WA3.2[79], 74) an und am nächsten Tag schrieb er die „Zueignung an Faust" (WA3.2[79], 75), die er als „Symbol-, Idden-, udn Nebelwelt" (SGB, 406; am24.6.1797.) bezeichnete. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich dieser Aufsatz mit der Wirkung dieser Idee Goethes in der „Zueignung" auf das Ganze des Faust. Einen wichtifen Anhaltspunkt für die Interpretation bildet dabei Goethes naturwissenshaftlicher Gedanke des Trüben, der in Goethes Farbenlehre eine bedeutende Rolle spielt und der aufgrund der Verwandtschaft zwischen Goethes naturwissenschaftlicher Denkungast und seinem divhterischen Geist auf sein dichterisches Werk übertragen weswen soll. Als Goethe 1797 die „Zueignung" verfasste, scrieb er gleichzeitig am Faust und an der Farbenlehre. Ein Vergleich der beiden Werke udn Denkungsarten liegt also auch aus biographischer Perspektive nahe. Dennoch hat die Goethe-Forshung bislang bei der Brhandlung der „Zueignung" den Gedanken des Trüben dem naturwissenschaftlichen Werk Goethes vorbehalten, zumal sie sich auf den biographischen Kontext konzentriert.
Menie These ist, dass Goethe seine Auffassung vom Trüben erst während seiner Beschäftigung mit der Farbenlehre entwicklet hta. Der „trübe Blick"(V.2), d. h. etwa 25 Jahre vorher dem sofennannten „Urfaust" scrieb, sondern der des Naturbeobachters, der die „Lebendigleit"(LA, 32: d. 33) des Audes im Trüben erkennt. Dem subjektiven Blick (vgl.SGB, 404; am 22.6.1797)nahen sich „schwankende Gestalten"(V.1) - ein Ausdruck „von ganz besonderer Eindringlichkeit, die der DIchter Goethe dem Naturforscher Goethe verdankt."(Kuhn 1952/53, 349) Die Poetik des Faust ist der Versuch, das im Trüben so lebendig wie möglich darzustellen, was der alte Goethe „dämonisch"(HA 10, 175) nannte. Diese Poetik wird gleichzeitig durch den Ausdruck des trüben Bliks om der „Zueignung" des Faust offenbart. Denn „Dust und Nebel"(V.6) können auch als Erscheinungsweisen des Trüben andesehen werden, auf dem wri wie dei den Farben „die Erscheinung außer uns gewahr werden können"(LA, 61: d.137). Dieser Zusammenhang lässt sich in der „Polarität" und „Steigerung" der 2. und 3. Strophen können gleichzeitig als Räume, wo eine „Brechung"(LA, 74: d.187) und eine „Hebung"(LA, 75: d.188) erscheinen, verstanden werden, was auf eine Trübung des Blicks zurückgeführt werden kann. Man kann hier „einen magischen Kreis"(WA4.8[101], 305) als Erscheinung des „Urphänoms"finden. Mit den „Tränen"(V.29) kreust diese Szene strukturell: Das „Ich"der „Zueignung" sihet in der Träne „wieder"(V.1) die „schwankenden Gestalten", die „früh"(V.2) „dem trüben Blick gezeigt"(V.2) wrude.
Die trübe Welt beeinflusst das Ganze des Fausts. Wa Faust- oder Goethe - suchte, war, „was die Welt/Im Innersten zusammenhält"(V.382f.), und er versuchte, „alle Wirkenskraft und Samen"(V.384) zu schauen. Doch ob „[d]as Wahre mit dem Göttlichen identisch [ist], läßt sich niemals von uns verwandten Erscheinungen; wir werden es gewahr las unbegreifliches Leben und können dem Wunsch nicht entsagen, es dennoch zu begreifen."(LA, I, 11, 244/HA 13, 305)
Es ist das Trübe in der Welt des Faust, mti dem man ästhetisch die Natur, das Leben und das Dämonische im blickenden Auge zusammenbringen kann. „Die ferneren Grad des Trüben bis zum unduechsichtigen Weißen, sind unendlich" (LA, 64: d. 148), weil „[z] wei Seelen"(V.1112) von Faust in der Welt des Trüben swischen dem Hern und Mephistopheles gegeneinander streben. Dennoch bleibt ihm das Vermögen, „die schönste Sterne"(V.2690) lebt, und in deren Zimmer „sich das Götterbild"(V.2716) entwiekte. Aber als sie Fasut die Frage nach dem Glauben an Gott stellt(V.3426), kann er nur mit einem Ausdruck des Trüben darauf antwoten: „Gefühl ist alles; Name ist Schall und Rauch,/Ummebelnd Himmelsgult.(V.3456ff.)" Hier kann man schon die Schatten von Mephistopheles sehen, der Kraft dse Mephistopheles, der „stets das Böse will udn stets das Gute schafft"(V.10041), sondern auch „ein zarter lichter Nebelstreif" (V.10055) wirken wahescheinlich von Gretchen nach und bringen sie auf die „Bergdchlunchten, Wald, Feld", wo „Fausts Unsterbliches"(V.11824) kreisend aufsteigt.
An dieser Stelle kann man den Augenblick finden, an dem die Kreisstruktur der „Zueignung" zur Spiralstruktur des Fausts übergeht. In diesem Übergang sit auch der Gedanke aus der Farbenlehre zu entdecken: Während Goethe den Farbenkreis in senier Garbenlehre beschreibt, als er die „Zueignung" dichtete, erfand der, alte Dichter' die Farbenspirale aus dem Studium des Spiraltendenzen. Diese Struktur hält den ganzen Faust zusammen. Schileßlihc wird Fasut am Ende von dem „Ewig-Weibliche[n]"(V.12110) hinangezogen; der Text vollführt eine kreisende Bewegung, die in der Anfangsszene ihren Ausgang nahm. In diesem Sinne stellt der dichterische Geist von Goethe das Faustische in der „Zueignung" dar. Mit anderen Wort: In dieser Szene eignet sivh das Faustische dem Himmel seine Erlösungsmöglichkeit durhc den „trüben Blick" zu. Gerade hier liegt der Schlüssel zur Elösungskomposition des Faust. Faust strebt gleichsam von der Höle durch die trübe Welt zum Himmel (vgl. V. 242). Wennman das Trübe asl ein wictiges Element in der Interpretation der „Zueignung" ansieht, dann könnte man vor diesem Hintergrund sagen, dass die Poesie bzw. die Idee des Faust in „Trüben" heraufsteigt.
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目次 序 1. 「献辞」における「曇ったまなざし」 2. 「曇り」の中に浮かび上がる『ファウスト』 3.「献辞」をみるゲーテのまなざし

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登録日 2012.05.24
更新日 2023.12.07

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