概要 |
Einführung „Das Sterben des herrn Jesu“ stellt einen Wendepunkt Jesu auf der Erde und im Himmel dar. „Das Sterben Jesu“ steht für die Sühne, die Erlösung und Auferstehung, aus denen das Christentum be...steht. Obwohl „νέκρωσις“ (2. Korintherbrief 4:10) die Bedeutung „Sterben“, „Ermordung“, „Askese“ usw. besitzt, wird „Sterben“ bei der Übersetzung in fast allen deutschen Bibeln ausgewählt. Obgleich Paulus den Todesschmerz Jesu mit „νέκρωσις“ überliefern wollte, übersetzte Martin Luther „νέκρωσις“ aus dem Griechischen nur mit „Sterben“. Diese Abhandlung beschäftigt sich damit, wie die Übersetzung von „νέκρωσις“ und „mortificatio“ (Vulgata) durch die in Luthers Werken beschriebenen Warnungen vor der falsch verstandenen Gottesfurcht beeinflusst ist. Hierduch sieht man aber auch, dass die Lutherbibel uns die Freiheit schenkt, dass alle Übersetzer, der Exegese gemäß, die Bibel übersetzen dürfen. Kapitel 1 Im Neuen Testament wird „νέκρωσις“ an zwei Stellen benutzt (2. Kor. 4:10; Römerbrief 4:19). „νέκρωσις“ ist abgeleitet von „νεκρός“. Im Unterschied zu „νέκρωσις“ wird „νεκρός“ in allen Teilen des Neuen Testaments benutzt. Aber fast alle Formen lauten „ἐκ τῶν νεκρῶν (von den Toten)“. Im Neuen Testament bezeichnet „νεκρός“ meistens entweder den Zustand, an dem jemand beinah starb, oder die tote Substanz, oder totes Fleisch. Seine Briefe schrieb Paulus allen Gemeinden in einer Krisenzeit der Urkirche (1. Kor. 1:10; 2. Kor. 11:13-15). Das Urchristentum stand in dieser Periode sehr stark unter dem Einfluss des Judentums. Im Brief benutzte Paulus „νέκρωσις“, weil „νέκρωσις“ als eins der wenigen Dinge alle Christen im starken Glauben an Jesus einen konnte. Im Unterschied zu „θάνατος“ erinnerte „νέκρωσις“ alle Christen an das Bild des tragischen Todes Jesu, was in dieser Zeit notwendig war. Obwohl es eine sehr schwierige Sache ist, zwischen „θάνατος“ und „νέκρωσις“ zu unterscheiden, weicht aber „νέκρωσις“ („νεκρός“ als das tote Fleisch) von „θάνατος“ ab. Seit Adam und Eva erleiden die Menschen „θάνατος“ als Erbsünde und werden durch Christus von den Toten (νεκρῶν) auferweckt (1. Kor. 15:21). Hier zeigt sich der Unterschied zwischen „νεκρός“ und „θάνατος“: Man stirbt und wird zum Zustand „νεκρός“, und wird von diesem durch Christus erlöst. Deshalb haben „νεκρός“ und „θάνατος“ nicht die selbe Bedeutung. Die Übersetzer und Prediger müssen die Wortbedeutungen „θάνατος“ und „νέκρωσις“ deutlich unterscheiden, weil Paulus „νέκρωσις“ an zwei Stellen in den Briefen bewusst verwendete, um eine Aussage zu formulieren, die nur „νέκρωσις“ ausdrücken kann. Martin Luther predigte, dass Menschen die Hölle nicht zu fürchten brauchen, weil der Tod schon von Jesus überwunden wurde und er den Menschen von seinen Sünden erlösen wird. Aber fast alle Christen in der Lutherzeit kauften Ablassbriefe und spendeten der Kirche um dem Fegefeuer zu entgehen. Obwohl Paulus „νέκρωσις“ von „θάνατος“ unterschied, durfte aber Luther „νέκρωσις“ aus dem Griechischen nicht mit „Ermordung“ oder „Leiche“ ins Deutsche übersetzen, weil die Menschen den Tod zu sehr fürchten würden, wenn er den Christen das Bild des grausamen Todes anschaulich vor Augen führen würde. Luther wollte stattdessen, dass die Menschen sich an „das Sterben Jesu“ positiv erinnern, um den Tod zu überwinden und ein neues Leben zu erhalten, wie es in 2. Kor. 4:10-12 steht. Luther dachte darüber nach, wie er allen Christen, die eine unüberwindliche Furcht vor dem Tod hatten, „das Sterben Jesu“ predigen sollte. Kapitel 2 Luther lehrte, dass die Erlösung nur von Gottes Gnade kommen kann. Nicht was der Mensch tut, um sich selber zu retten, kann für Gott Grund zur Gnade sein. Luther war besorgt darüber, dass die Gläubigen nach den Belehrungen der Kirche handelten und nicht nach der Offenbarung Gottes. Ein weiteres Problem war, dass die Interpretation der Bibel durch die Kirche sehr kompliziert geworden war, die meisten Gläubigen jedoch nicht mal Lesen und Schreiben konnten. Da Luther seine Bibelübersetzung auf Deutsch in allen Regionen des deutschen Sprachgebiets verbreitete, konnte sich seine Übersetzung selbst da durchsetzen, wo man anfangs sich seinen Lehren widersetzt hatte. Die Lutherbibel wurde dadurch aber auch zum Standard für die deutsche Sprache. Vermutlich hatte Luther gedacht, dass es gefährlich wäre, den Glauben auf das grausame Bild des Todes Jesu am Kreuz zu konzentrieren, weil alle Christen dann nur diesen Moment mit der Vergebung der Sünden, der Gerechtigkeit Gottes und der Erlösung verbinden würden. „νέκρωσις“, das Paulus von allen Christen verlangte, ist nicht identisch mit dem „Sterben Jesu“, das im ersten Jahrhundert in Palästina geschah. Es ist ein großer Unterschied, ob man in Gedenken an „das Sterben Jesu“ und aus Dankbarkeit für Gottes Gerechtigkeit ein bescheidenes und demütiges Leben führt, oder ob man versucht, dass Leiden Jesu nachzuahmen, indem man sich selber geißelt und sich körperliche Schmerzen zufügt und hofft, dadurch ein besserer Christ zu sein, als die übrigen. Kapitel 3 Dieses Kapitel vergleicht die Stelle „Jesus starb“ aus der Lutherbibel mit anderen deutschen und englischen Bibeln und den synoptischen Evangelien. Im Unterschied zu vielen deutschen Bibeln werden die vielen englischen Bibeln aus dem Griechischen und Lateinischen relativ wortgetreu übersetzt. Es fiel Luther und den anderen Übersetzern schwer, die Vergebung der Sünden genau zu begreifen: Wann wurde die Vergebung vollendet? Denn die Bedeutung der Vergebung ändert sich sehr, je nachdem, ob man das ganze Sterben Jesu für die Vergebung berücksichtigt, oder ob nur der Tod Jesu am Kreuz für die Vergebung wichtig ist. Das Sterben Jesu steht für verschiedene Sünden der Menschen: Denn Jesus, das Kreuz auf seiner Schulter tragend, wurde von den Bewohnern Jerusalems beschimpft, geschlagen und angespuckt. Obwohl er die Erbsünde als die größte Sünde trug, trug er zusätzlich noch weitere Sünden der Menschen. Wenn man nur den gekreuzigten Jesus als Sühne erachtet, würde die Versöhnung und die Gerechtigkeit aus dem Bild Jesu am Kreuz blutend, schreiend und sterbend, bestehen: Nur die „Ermordung (νέκρωσις) Jesu am Kreuz“ vollendet die Erlösung. Die Lutherbibel und die anderen Bibeln wurden ohne strategische Absicht übersetzt, weil „νέκρωσις“, geschrieben von Paulus in der Krisenperiode zur Einigung aller Christen, und „Jesus starb“ in den synoptischen Evangelien mit dem Wendepunkt von Jesu auf der Erde und im Himmel und der Versöhnung, der Vergebung der Sünden und der Gerechtigkeit Gottes, die das Bündnis zwischen Gott und den Menschen darstellt, zusammen gedacht wurde. Deshalb bilden diese Bibeln eine gute Interpretationsgrundlage. Aber je nachdem, wie „νέκρωσις“ übersetzt und interpretiert wird, kann ein für die Menschen schädlicher Glaube (wie im Altertum und Mittelalter) entstehen. Sich an sein eigenes Klosterleben erinnernd hat Luther die Christen davor gewarnt, die Nachfolge Jesus Christus in den strengen Ordensregeln oder der Abgeschiedenheit des mittelalterlichen Klosters zu sehen. Epilog Die Reformation und die Geburt des Christentums standen mit sich selbst in Widerspruch, vielmehr besteht der christliche Glaube aus diesem Widerspruch. Obwohl die Reformation sich auf den Kanon (Vulgata) nicht zu beschränken brauchte, weil die Reformation ein heftiger Protest gegen den Kanon war, aber „das Sterben Jesu“ u. ä. in vielen Bibeln nach der bisherigen Tradition, die sich in der Predigt bewährt hatte, übersetzt wurden, ist dieses „Sterben Jesu“ die das Schicksal akzeptierende Passion, und hat doch noch einen positiven Aspekt, der im Glauben an das „Jesus starb für uns“ repräsentiert ist. Wenn man es überspitzt sagen will, hat die Vorstellung vom „Sterben Jesu“ in der Reformation der katholischen Überzeugung im Grunde geglichen. Ein neuer, protestantischer Kanon entwickelte sich zu einem Standard der Kirche und verband sich mit einer neuen Erziehungsreform und einer gesellschaftlichen Macht. Die Möglichkeiten, die seit der Geburt des Christentums schon im Widerspruch angelegt waren, haben sich durch die Reformation manifestiert. Die neuen Übersetzungen und Interpretationen werden nun von der wissenschaftlichen Forschung geleitet. Sie haben einen großen Einfluss auf die Methode der Bibelübersetzung seit der Reformation. Viele Elemente z. B. die Bedeutung des Originals, der politische oder historische Hintergrund, oder ein thanatologisches Problem, werden dadurch neu untersucht und interpretiert. Obwohl „νέκρωσις“ ein kleines Wort ist, von Paulus zuerst geschrieben, und von Luther und anderen Übersetzern interpretiert, spielt es auch heute noch eine große Rolle und wird neue Übersetzungen und neue Interpretationen verursachen. Das Problem um „νέκρωσις“ bildet einen Einstieg zum tieferen Verständnis des Christentums.続きを見る
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