Als eine ,Fortsetzung der physiologischen Studien fiber das Wachstum der Wurzel, die der Verf. schon lang betrieb, untersuchte er die Einwirkung von Heteroauxin-Losungen ver schiedener Konzentrationen von 10^-4 Mol bis 10^-12 Mol auf die in die Losung eintauchenden Wurzelspitzen von Pisum-Keimlingen. Die 10^-4 Mol Losung hemmte die Streckung der Wurzel sehr stark; der Grad der Hemmung bei einer Losung von 10^-5 Mol, 10^-6 Mol and 10^-7 Mol wurde nach and nach leichter; and schliesslich hatten Losungen von 10^-8 Mol and 10^-9 Mol sowie Leitungswasser (Kontrolle) keinen Einfluss auf die Streckung der Wurzel. Insofern das Langenwachstum nicht so stark gehemmt wurde, beschleu-nigte die Heteroauxin-Losung das Dickenwachstum der Wurzel. Zugleich mit der Hemmung auf das Langenwachstum der Hauptwurzel, wurde die Entstehung der Seitenwurzeln befordert. Das Langen- sowohi Dickenwachstum d er Wurzeln wurde zuruckgefiihrt auf das Langen- wie auch Dickenwachstum der Zellen, die die Wurzelgewebe bildeten. Der hindernde Einfluss auf die Zellteilung war ungefahr parallel mit der Hemmung der Zellstreckung. Im Falle der 10^-4 Mol Losung, wo die Hemmung auf das Langenwachstum der Wurzel ausserordentlich stark war, wurde die Zellteilung in dem Kambium oder Perizykel der Streckungszone (nicht in der Wurzelspitze) beschleunigt, and die Entstehung der Seitenwurzeln war zahlreich. Im allgemeinen war das Dickenwachstum der mit Hete r o auxin beeinflussten Wurzel nicht auf Zellteilung zuriickzufiihren, abet im Falle der 10^-4 Mol Losung folgte ein unregelmassiges Dickenwachstum der bei einer grossen Anzahl der Zellen gefundenen beschleunigten' Zellteilung in der Streckungszone der Wurzel, wobei das Gewebe eine etwas tumorahnliche Natur aufweis.